Familienverband der Wolffersdorffer seit 1500
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Friedrich Albrecht v. Wolffersdorff, 1676-1730, auf Bornsdorf und Tornow königl. sächs. Generalmajor der Kavallerie Friedrich Albrecht, auf Bornsdorf geboren, wurde 1703 kursächsicher Major, nahm dann 1704 bis 1707 am Feldzug gegen Schweden in Polen teil und avancierte dabei 1705 zum kurs. Oberstleutnant der Garde. Als solcher heiratete er 1706 in Dresden Magdalena Florentina v. Lüttichau, Tochter des Hans Heinrich v. L. auf Zschorna und Promnitz und der Maria Magdalena v. Köckritz a.d.H. Promnitz, wo seine 7 Kinder geboren werden und aufwachsen. Nach seiner Teilnahme am Feldzug gegen Schweden in Pommern 1711 / 1712 wurde er 2. Dez. 1714 kurs. Generalmajor der Kavallerie und zog 1715 / 1716 erneut gegen die aufständischen Polen. 1716 wurde er Chef des bisherigen Kürassierregiments von Eichstädt. Im Jahre 1723 verkaufte er seine geerbte Herrschaft Bornsdorf in der Nierlausitz. Auf Geheiß August des Starken läßt Friedrich Albrecht das Schloss Promnitz für die Abschlußveranstaltung des Zeithainer Lagers im Stile des Barocks umbauen. 1730 stirbt Friedrich Albrecht mit 54 Jahren in der Silvesternacht auf Promnitz und wird auf dem Neustädter Friedhof in Dresden beigesetzt. Die Tochter Wilhelmine Eleonora verheiratet mit Oberstlt. Karl Gottlieb von Thielau übernimmt Rittergutsanlage und Schloss. Durch die auf Promnitz geborenen Enkel und Urenkelkinder bleibt Promnitz über die weibliche Linie bis 1832 in Familienbestiz. Carl Ludwig Reichsgraf v. Wolffersdorff, 1700-1774, auf Silberstraße, Grödel, Grünschönberg und Rechenberg, kgl. Oberforstmeister in Polen und Litauen, kurf. Oberhofjägermeister, Oberlandfischmeister und Oberfloßdirektor Carl Ludwig ist als eines der sechs Kinder des Christoph Gottfried und der Benigna v. Creutz am 15. Juni 1700 auf dem Rittergut Silberstraße geboren. Am Hofe von Dresden wächst er als Page auf, wird Kammerjunker und zählt 1729 als Oberlandfischmeister zum Hofstaat August des Starken. Nach dessen Tod 1733 avanciert Carl Ludwig zum Kammerherrn. Als solcher heiratet er 1740 Maria Elisabeth Gräfin Waldstein. Im gleichen Jahr wird der letzte Wolf in der Lausnitzer Heide von Carl Ludwig und Oberhofjägermeister Carl Gottlob v. Leubnitz erlegt. Nach dessen Tod wird Carl Ludwig sein Nachfolger. Gleichzeitig wird er Oberfloßdirektor. Am 16. August 1741 wird Carl Ludwig von August II. "in des Heiligen Römischen Reiches alten Grafenstand" erhoben. Während seiner Teilnahme am Zeithainer Lager 1730 lernt Carl-Ludwig die Herrschaft Grödel bei Riesa an der Elbe kennen und erwirbt diese 1745. Im Jahre 1748 läßt er den schon begonnenen Floßkanal zwischen Schwarze Elster und Moritz an der Elbe, dicht bei Grödel, fertigstellen. Nach dem Siebenjährigen Krieg 1763, als die Not der sächsischen Bevölkerung durch Kontributionen und Einquartierung der preußischen Truppen unerträglich geworden war, fuhr auf Veranlassung von Kurprinz Friedrich Christian und mit Genehmigung der Preußen Carl Ludwig nach Warschau, um dem König und Grafen Brühl die Not der Sachsen zu schildern und um Einleitung von Friedensverhandlungen zu bitten. Unter dem Einfluß Brühls antwortete der König nur: "Einen Wolf brauche ich erst nach Weihnachten" und auf weitere eindringliche Worte: "Wolffersdorff, ich brauche einen Bären!" (womit Rußland gemeint ist) Carl Ludwig suchte konsterniert seine Unterkunft auf und verließ sie bis zur Abreise nicht mehr. Seine Ehe mit Maria Elisabeth bleibt kinderlos. Damit ist mit seinem Tode 1774 die gräfliche Linie der Wolffersdorffer wieder erloschen ist. Carl Friedrich Freiherr v. Wolffersdorff, 1716-1781 auf Klösterlein, Konradswiese und Ostholz, kgl. preuß. Generalleutnant, Amthauptmann zu Ziesar, Droste zu Altena und Iserlohn Carl Friedrich, Sohn des Hans Karl v. W. auf Rittergut Klösterlein und Konradswiese und der Dorothea Sophia Catharina v. Trützschler. Carl Friedrich wurde am 06. Juli 1716 auf Klösterlein geboren und wächst mit vier Brüdern und einer Schwester hier auf. Seine militärische Karriere beginnt mit dem Eintritt als 17jähriger in das kurfürstliche Leibregiment zu Fuß und nimmt am polnischen Thronfolgekrieg (1733-1735) teil. Mit 18 Jahren wird der junge Fähnrich zum Leutnant, mit 21 Jahren zum Oberleutnant der Leibgarde befördert. Im zweiten schlesischen Krieg kämpft Carl Friedrich noch gegen Preußen, anschließend im Alter von 31 Jahren avanciert er zum Major und mit 37 Jahren zum Oberstleutnant. Auf seinem Wunsch, eine Ausbildung bei der schweren Artillerie zu erhalten, entsprach man und ließ ihn in Dresden auf Staatskosten am 32-pfündigen Geschütz unterrichten. Als fast Vierzigjähriger entscheidet er, der preußischen Armee beizutreten. 1759 übernimmt er im Zusammenhang mit der Niederlage Friedrichs II. bei Kunersdorf die erfolgreiche Verteidigung und Übergabe Torgaus, was ihm die Schätzung und Zuneigung seines Königs einbringt. Am 30. August 1759 gelingt Carl Friedrich mit seinem Regiment in einem nächtlichen Angriff Torgau wieder einzunehmen. Nach der Kapitulation durch General Fink gerät Carl Friedrich in österreichische Gefangenschaft, die mit dem Frieden 1763 endet. Friedrich II. befördert Carl Friedrich im gleichen Jahr zum Generalmajor und übergibt ihm das Regiment Schenckendorf. Als er 1776 zum Generalleutnant ernannt wird, erhält Carl Friedrich von seinem König die Domäne Ostholz und 1777 erfolgt die Ernennung zum Amtshauptmann von Ziesar bei Brandenburg. Nach vielen Aufgaben militärischer und diplomatischer Art und nachdem er mit 61 Jahren 1777 die damals 23 jährige Luise Freiin von Löwenburg gen. Wolfgang, die Mutter seiner vier Kinder, geheiratet hat, stirbt er am 6. Mai 1781 in seiner alten Burg Hamm. Das von König Friedrich II. in Auftrag gegebene Bild zeigt Carl Friedrich in Großer Uniform und befindet sich heute im Gustav-Lübcke Museum in Hamm. Weitere Informationen lesen Sie im Artikel der Wikipedia Enzyklopädie. Johann Reichard Freiherr v. Wolffersdorff, 1708-1773 k.k. Oberstleutnant, kommandierender k.k. General in Slavonien, Syrmien und den slavonischen Militärgrenzen Sohn des Ernst Reinhard v.W. auf Groß-Sedlitz und der Juliane Catharina v. Kannewurf. Johann Reichard tritt 1727 in Wien in das k. und k. Infanterieregiment Seckendorf ein. In der Kaiserlichen Armee macht er eine glänzende Karriere. Als Offizier dient er in dem ruhmvollen Heer Prinz Eugen von Savoyen. Als Hauptmann erlebt Johann Reichard die schwere österreichische Niederlage 1727 gegen die Türken. 1737 bis 1740 nimmt er in Serbien und Böhmen wiederum an den Türkenkriegen teil. Im Erbfolgekrieg ist Johann Reichard in Prag und wird bei der Erstürmung gefangen genommen. 1742 avanciert er zum Major und nach Auszeichnungen bei verschiedenen Operationen gegen Bayern, Franzosen und Preußen zum Oberstleutnant und Obersten und Kommandanten des Regiments Marschall. 1755 gelingt ihm die Beförderung zum Generalmajor, von Kaiserin Maria-Theresia persönlich ernannt. Als solcher ist er an der Schlacht bei Prag und Breslau während des 7jährigen Krieges beteiligt. Der Feldmarschall Leutnants Character wird ihm 1759 verliehen. In dieser Stellung befehligt er in der Schlacht bei Landshut am 22. Juni 1760 den linken Flügel der 32.000 Mann starken österreichischen Armee, während General Laudon den rechten Flügel und General Müffling die Mitte kommandiert. 1761 bis 1767 ist Johann Reichard dem Generalcommando in Esseg zugeteilt und wird zum k.und k. kommandierenden General in Slavonien ernannt. Ab 1773 bekleidet er den Posten eines Commandanten des slavonischen Generalcommandos. Doch im gleichen Jahr, am 12. März stirbt er im 65. Lebensjahr in seiner Residenz in Esseg, mit viele Auszeichnungen und Ehrungen seiner Kaiserin Maria Theresia. Friedrich von Wolffersdorff, 1789-1808 Fahnenjunker des Regiments Kurfürst und Souslieutenant Der Held von Saalfeld Friedrich wurde 1789 geboren, als einziger Sohn des Majors Heinrich Karl v. Wolffersdorff a.d.H. Stammschloss Wolfersdorf im Vogtland, und zeichnete sich als Fahnenjunker des Regiments Kurfürst im Gefecht bei Saalfeld am 10. Oktober so aus, daß er als Held von Saalfeld in die Geschichte einging. Im Gewirr des Rückzugs im Dorfe Crösten kämpft er zusammen mit seinem Vetter Wilhelm und verteidigt die Fahne des 2. Batl. hartnäckig, deckt sie noch mit seinem Leibe, als er mit drei Kopfwunden besinnungslos zusammenbricht. Beide jungen Vettern werden für Tapferkeit und Verwundungen ausgezeichnet. Friedrich wird dafür zum Fähnrich ernannt und 1807 mit Souslieutenant Charakter und Pension entlassen. Am 01. Dezember 1808 starb er mit 19 Jahren bei seinen Eltern in Langensalza. Die Schriftstellerin Elise Charlotte Freiin v. Wolfersdorf, Pseudonym "Karl Berkow" (rechts im Bild) Elise wurde als Tochter des Justizrates Hans Otto Frhr. von Wolfersdorf und der Therese von Hausen in Graudenz am 4. März 1846 geboren. Ihr Vater pflegte eine lange Freundschaft mit dem Dichter Joseph von Eichendorff und förderte später auch das schriftstellerische Talent seiner Tochter. Ihre zwei Jahre ältere Schwester und sie verloren ihre Mutter bereits 1847. Die strenge Stiefmutter lässt in ihren Erinnerungen die Kinderheit "ernst und trüb" erscheinen. Mit 15 Jahren schreibt Elise ihre erste Novelle. Sie berichtet selber: "Der Anfang meiner literarischen Laufbahn war schwer und dornenvoll, Reklame verstand ich nicht zu machen und zufälliges Glück hatte ich nicht." 1872 stirbt ihre Stiefmutter und ein langes Krankenlager ihres Vaters beginnt. Während der Gesellschaft an seinem Krankenbett entstehen eine Reihe z. T. historischer Romane. Fünf der Romane erscheinen in zweiter Auflage. Über 10 Jahre gehört Elise der "Deutschen Romanzeitung" an, was ihr hilft, sorgenfrei zu leben. Ihr Vater stirbt am 31. Oktober 1876 in Dresden, wo die Familie inzwischen lebt. Nach dem Tod ihres Vaters zieht es sie zunächst 1888 nach Berlin, später lebt sie in Bayreuth. Am 10. April 1921 stirbt sie mit 75 Jahren unverheiratet in Weimar. Ihr Nachlass besteht aus insgesamt 13 Romanen. Elise verschrieb sich auch der Familienforschung und gab mehrere Heftchen mit den von ihr gesammelten und zusammengestellten Familiennachrichten heraus. Prof. Dr. med. habil. Alban Heinrich v. Wolffersdorff, geb. Leipzig 25. Mai 1905 Alban Heinrich legt sein Abitur am Altenburger Gymnasium ab und studiert Medizin in Freiburg und Leipzig. Im Jahre 1931 erfolgt die Promotion zum Doktor der Medizin mit anschließender Ausbildung in den Fachgebieten Neurologie/Psychiatrie und der Augenheilkunde. Nach Jahren als Oberarzt an der Universitätsklinik Leipzig läßt er sich freiberuflich 1935 in Glauchau nieder. Hier richtet er die noch heute bestehende Augenklinik ein. Von 1938 bis 1986 kommt es im Kreisgebiet Glauchau immer wieder zu endemisch auftretenden Hornhaut-Bindehaut-Entzündungen mit teilweise bleibenden Schäden. Alban Heinrich führt den wissenschaftlichen Beweis, daß die starke Luftverschmutzung durch Schwefeldioxyd und Aminoside die Hornhaut der Augen für den Virusbefall der übertragbaren Infektion vorschädige. Dies hat er in dem 1959 erschienenen Buch "Kerato-Conjunctivis epidemica" dokumentiert. Bereits im März 1958 erfolgt die Habilitation in Leipzig mit Lehrauftrag, Verleihung der Professorenwürde im Oktober 1964. Alban Heinrich war seiner Zeit weit voraus und erst nach Jahren bestätigten sich seine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die zu seiner Zeit nicht immer anerkannt wurden. Er stirbt im 61. Lebensjahr am 1.1.1966 in Glauchau. Mit der Benennung der "Heinrich von Wolffersdorff-Straße" in Glauchau wurden nachträglich seine Leistungen gewürdigt. Günther Wolf v. Wolffersdorff, geb. 3. Mai 1894 in Bautzen Schon als junger Architekturstudent in München und Darmstadt bereist er alle erreichbaren Orte in Süddeutschland, in denen Quellen über die Familie zu finden sind. In seiner "Münchner Zeit" kann er sich in die Bistumsgeschichte der Stadt Freising, der Landesgeschichte Bayerns und Reichsgeschichte Deutschlands einarbeiten und grundlegende Forschungsergebnisse für die Familie dokumentieren. Durch seine intensive Forschungsarbeit ist es ihm möglich, die in der Familie lange Zeit vorherrschende Meinung, die Familie sei in Sachsen entstanden, zu revidieren und durch Urkunden zu beweisen, daß sie bayrischen Ursprungs ist, mit dem Stammsitz der einstigen romanischen Burg Wolfersdorf bei Freising. Günther Wolf ist ein bekannter Architekt, der z. B. im Torgauer Schloß den berühmten Bärenzwinger entworfen hat. Unter schwierigsten Umständen während der Zeit des DDR-Regimes sammelt er sein Leben lang Urkunden, Überlieferungen, Daten und Biographien der Wolffersdorffer aus früherer Zeit. Im Jahre 1968 erscheint sein Lebenswerk in Form einer Familienchronik mit dem Titel "WOLFFERSDORFF 933 - 1965", die er zusammen mit Ali Baron Wolffersdorff, Oberzwieselau herausgegeben hat. Günther Wolf stirbt in seiner Heimatstadt Torgau in der Wolffersdorffstraße am 24. Dezember 1974. |